Essaouira: Brise der Atlantikküste & UNESCO‑Medina

Essaouira ist eine ruhige Küstenstadt im Westen Marokkos, bekannt für ihre historische Altstadt, den aktiven Fischereihafen und das beständige Atlantikklima. Abseits des Trubels größerer Städte verbindet sie marokkanisches Alltagsleben mit Kultur, frischer Küche und weiten Stränden.
Blick auf die historische Altstadt von Essaouira in Marokko mit Stadtmauer, weißen Häusern und Fischerbooten im Vordergrund.

Was Essaouira ausmacht und warum es sich vom Rest Marokkos unterscheidet 

Entspannter Start an der Atlantikküste 

Essaouira, oft als „Brise der Atlantikküste“ bezeichnet, ist eine überschaubare Küstenstadt im Westen Marokkos. Von Marrakesch aus ist sie in etwa zweieinhalb bis drei Stunden zu erreichen – entweder mit dem Auto, einem privaten Transfer oder per Bus. Was viele an Essaouira schätzen: Es geht hier deutlich ruhiger zu als in anderen marokkanischen Städten. Kein Gedränge, keine aggressive Händlermentalität – stattdessen ein frischer Wind vom Atlantik, eine gut erhaltene Altstadt und ein Hafen, der noch heute aktiv genutzt wird. Die weiß gestrichenen Häuser mit blauen Fensterläden, die schmalen Gassen der Medina und die Nähe zum Wasser schaffen eine angenehme Atmosphäre. Die Stadt ist klein genug, um sie zu Fuß zu erkunden, aber groß genug, um mehrere Tage lang immer wieder etwas Neues zu entdecken. 

Belebter Souk in der Altstadt von Essaouira mit bunten Marktständen, traditionellen Handwerkswaren und schlendernden Touristen.

UNESCO-Weltkulturerbe, Handwerk und ein ruhiges Einkaufserlebnis 

Die Medina 

Die Medina von Essaouira ist übersichtlich und gut erhalten. Als UNESCO-Weltkulturerbe steht sie unter Schutz, was sich auch in der Architektur zeigt: keine modernen Fassaden, keine Hotelhochhäuser. Stattdessen kleine Riads, traditionelle Werkstätten und viele Cafés. Besonders angenehm ist, dass es keine Autos in der Medina gibt. Die Gassen sind schmal, sauber und weitgehend ruhig. Besucher können in Ruhe durch die Souks bummeln, Handwerk bestaunen oder Arganöl und Gewürze kaufen. Im Vergleich zu anderen Städten wie Fès oder Marrakesch ist das Einkaufserlebnis deutlich entspannter und das Feilschen läuft ruhig und respektvoll ab. 

Viele Unterkünfte befinden sich in der Medina. Wer zentral wohnen möchte, findet hier charmante Riads mit Innenhöfen, Dachterrassen und gutem Frühstück. Besonders empfehlenswert sind Unterkünfte mit Blick auf das Meer oder die Stadtmauer. 

Blick auf das historische Stadttor Skala de la Ville in Essaouira, eingerahmt von zwei traditionellen blauen Fischerbooten im Hafen.

Historische Befestigungsanlagen mit Blick auf den Atlantik 

Skala und Stadtmauer  

Direkt an der Atlantikküste zieht sich die Stadtmauer entlang. Besonders bekannt ist die Skala de la Ville, ein Teil der Befestigung mit alten portugiesischen Kanonen und einem weiten Blick auf den Ozean. Ein Rundgang über die Mauer lohnt sich, vor allem am späten Nachmittag. Dann ist das Licht besonders schön, und die Temperaturen sind angenehm. Auch Fotofans kommen hier auf ihre Kosten. 

Nicht weit entfernt liegt die Skala du Port, mit einem ähnlichen Blick, aber in direkter Nähe zum Hafen. Der Zugang ist unkompliziert und kostet nur eine kleine Gebühr. 

Dicht aneinandergereihte blaue Fischerboote mit bunten Bojen und Netzen im geschäftigen Hafen von Essaouira, Marokko.

Fischereihafen, Grillstände und Einblicke ins lokale Leben 

Am Hafen  

Der Fischereihafen von Essaouira ist ein Ort, an dem man das tägliche Leben gut beobachten kann. Morgens werden die Boote entladen, und Besucher können zuschauen, wie Fische sortiert, gewogen und verkauft werden. 

Gleich neben dem Hafen gibt es einfache Grillstände, an denen man fangfrischen Fisch direkt zubereitet bekommt. Die Auswahl variiert je nach Tagesfang – von Sardinen über Tintenfisch bis hin zu Langusten. Serviert wird mit Salat, Brot und etwas Zitrone mit durchgehend guter Qualität und fairen Preisen. 

Für ein unkompliziertes Mittagessen mit viel Atmosphäre ist der Hafen der richtige Ort. Wer mehr Komfort möchte, findet in der Nähe Restaurants mit Terrasse und Blick auf die Boote. 

Spazieren, Kiten, Surfen: Essaouiras Strand  

Strand und Wassersport 

Essaouiras Stadtstrand liegt direkt vor der Altstadt. Er ist breit, sauber und besonders bei Spaziergängern beliebt. Baden ist möglich, allerdings kann der Wind – besonders im Sommer – kräftig sein und das Wasser ist kühl, aber erfrischend. 

Wassersport hat in Essaouira einen hohen Stellenwert. Kitesurfen, Windsurfen und Stand-up-Paddling werden überall angeboten und es gibt mehrere Schulen, bei denen auch Anfänger Kurse buchen können.  

Wer es ruhiger mag, macht einen Ausflug zum Strand von Sidi Kaouki – etwa 30 Minuten südlich. Der Ort ist deutlich weniger belebt, das Meer dort rauer, aber der Strand weitläufig und naturbelassen. 

Kleines buntes Lokal in Essaouira mit handbemalter Mosaik-Dekoration, frischen Orangen und Tafel mit marokkanischen Gerichten wie Tajine und Pastilla.

Essen gehen in Essaouira: Von Hafenküche bis Tajine-Restaurant 

Kulinarik – frisch, regional, vielseitig 

Essaouira bietet eine gute Auswahl an Restaurants, Cafés und Garküchen. Der Fokus liegt auf frischen Zutaten – vor allem Fisch und Meeresfrüchte. 

Viele Restaurants in der Medina servieren Tajines, Couscous, Salate und gegrillten Fisch aber auch Vegetarier finden problemlos Alternativen. Empfehlenswert sind die Lokale rund um den Platz Moulay Hassan. Hier lässt sich gut draußen sitzen, mit Blick auf das Meer oder das bunte Treiben. Für ein gehobenes Essen gibt es in der Stadt einige Hotels mit Restaurants, die moderne marokkanische Küche auf hohem Niveau anbieten. 

Innenansicht der Chaim-Pinto-Synagoge in Essaouira, Marokko

Galerien, Museen und die Musik der Stadt 

Kunst, Musik und Geschichte 

Essaouira war schon immer ein Ort für Künstler. Noch heute gibt es zahlreiche kleine Galerien, die lokale Malerei, Fotografie oder Skulpturen zeigen. Wer sich dafür interessiert, sollte einfach durch die Medina schlendern – viele Galerien liegen in den Seitengassen und lassen sich gut zu Fuß entdecken. 

Im Museum Sidi Mohammed Ben Abdallah erfährt man mehr über die Geschichte der Stadt – von der portugiesischen Kolonialzeit bis zur heutigen Zeit. Auch die jüdische Geschichte Essaouiras wird hier dokumentiert. Das Viertel Mellah mit der Synagoge und dem Kulturzentrum Bayt Dakira ist dafür ein weiterer sehenswerter Ort. 

Ein Highlight für viele Besucher ist das Gnaoua-Festival, das jedes Jahr im Sommer stattfindet. Internationale und lokale Musiker treten an mehreren Bühnen in der Stadt auf. Die Stimmung ist lebendig und ideal, um Essaouira auch von seiner kulturellen Seite kennenzulernen. 

Eleganter Salon eines Riads in Essaouira mit kolonialem Flair.

Beste Zeiten, Kleidung, Geld und Unterkünfte auf einen Blick 

Reisetipps – das sollte man wissen 

Beste Reisezeit: März bis Juni und September bis November sind ideal. Im Sommer kann es windig werden, was aber viele als angenehm empfinden. 

Kleidung: Auch im Sommer sollte man eine leichte Jacke mitnehmen – besonders abends und am Meer kann es kühl werden. 

Geld: In der Medina wird meist bar in Dirham gezahlt. Wechselstuben und Bankautomaten gibt es in der Nähe des Hauptplatzes. 

Sprache: Viele Menschen sprechen Französisch, einige auch Englisch. Mit ein paar arabischen Wörtern (z. B. „Shukran“ für Danke) kommt man gut an. 

Unterkünfte: Empfehlenswert sind Riads innerhalb der Medina – zentral, sicher und oft mit schöner Dachterrasse. 

Anreise, Fortbewegung und praktische Hinweise für Ihre Reiseplanung  

So kommen Sie an und bewegen sich fort 

Wer von Marrakesch anreist, kann auf zuverlässige Busverbindungen mit Supratours oder CTM zurückgreifen. Beide Anbieter fahren mehrmals täglich. Wer es bequemer mag, bucht einen privaten Transfer oder mietet ein Auto. Die Straßen sind gut ausgebaut, der Verkehr entspannt – anders als in den großen Städten. 

In Essaouira selbst brauchen Sie kein Auto. Die Stadt lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Selbst der Weg vom Busbahnhof bis in die Medina ist in zehn bis fünfzehn Minuten zu bewältigen. Wer einen Ausflug zum Strand von Sidi Kaouki oder in die Umgebung plant, kann vor Ort ein Taxi buchen oder mit dem Bus fahren. 

Belebte Gasse in der Altstadt von Essaouira mit Marktständen, Schildern, bunten Gewürzen und Touristen.

Fazit 

Warum Essaouira ein entspannter und vielseitiger Urlaubsort ist 

Essaouira ist ein Ziel für alle, die eine Mischung aus Kultur, Strand und entspannter Atmosphäre suchen. Die Stadt ist überschaubar, sicher, freundlich – und bietet genug Abwechslung für mehrere Tage. Ob man durch die Medina bummelt, frischen Fisch isst, am Strand spaziert oder sich einfach treiben lässt – man erlebt Marokko hier auf eine ruhige, ehrliche Art. Wer Marrakesch zu hektisch fand, findet in Essaouira eine willkommene Alternative. Kein Ort für Actionurlaub, aber ideal für eine Auszeit. 

Unterstützung bei der Planung 

Wenn Sie Ihre Reise nach Essaouira nicht allein planen möchten, stehen Ihnen unsere Profis gerne zur Seite. Ob es um die passende Unterkunft, zuverlässige Transfers, lohnenswerte Ausflüge oder die Kombination mit anderen Zielen in Marokko geht – wir helfen Ihnen, die Reise individuell und unkompliziert zu gestalten.  

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Alle Bilder DRV/Marcel Kautz


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